Forscher haben in einer Kalksteinhöhle in den australischen Victorian Alps Hunderte von Fingerabdrücken gefunden, die vor Tausenden von Jahren von Menschen hinterlassen wurden. Die Untersuchung, geleitet von der Gunai Kurnai Land and Waters Aboriginal Corporation, konzentrierte sich auf 950 Abdrücke, die in die Wände und Decken der Waribruk-Höhle geritzt waren. Diese Abdrücke stammen sowohl von Erwachsenen als auch von Kindern und geben Aufschluss über die frühen Bewohner und ihre Aktivitäten in diesen mysteriösen Unterwasserwelten.
Die Spuren, die zwischen 1800 und 8400 Jahre alt sind, zeigen Bewegungen und Gesten von Menschen, die einst tief in der Höhle lebten und arbeiteten. Interessanterweise wurden in der Waribruk-Höhle keine Anzeichen für häusliches Leben gefunden, was darauf hindeutet, dass die Höhle nicht für gewöhnliche Wohnzwecke genutzt wurde. Stattdessen wurden unterhalb der verzierten Wände und in der Nähe winzige Holzkohlefragmente und Ascheflecken entdeckt, die von herabgefallener Glut von Feuerstäben stammen. Diese Funde deuten darauf hin, dass die Menschen die Höhlen mit künstlichem Licht betraten und möglicherweise tiefergehende Rituale dort durchführten. Es wird vermutet, dass die Höhle ein Ort war, zu dem nur wenige Zugang hatten, möglicherweise Medizinmänner und -frauen, die dort geheimnisvolle Rituale vollzogen.
Die Entdeckung dieser uralten Fingerabdrücke und die Spuren von Ritualen in der Waribruk-Höhle unterstreichen die tiefe spirituelle Verbindung und das reiche kulturelle Erbe der Gunai Kurnai, des indigenen Volkes Australiens. Diese Funde sind nicht nur von archäologischer Bedeutung, sondern bieten auch einen Einblick in die komplexen Lebensweisen und die Glaubenssysteme der Menschen, die diese Höhlen einst bewohnten. Solche Entdeckungen erinnern uns daran, wie tief die Wurzeln der menschlichen Zivilisation reichen und wie viel wir noch über unsere Vorfahren lernen können, indem wir die verborgenen Geschichten, die in der Erde verborgen liegen, ans Licht bringen.