Klimawandel und Vogelpopulationen: Eine Analyse der Auswirkungen von Hitzeextremen

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Die vorliegende Analyse beleuchtet die gravierenden Auswirkungen des Klimawandels auf Vogelpopulationen, insbesondere in tropischen Regionen. Sie basiert auf einer umfassenden Studie, die den Rückgang von Vogelbeständen mit zunehmenden Hitzeextremen in Verbindung bringt, und unterstreicht die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Reduzierung von Emissionen und zum Schutz gefährdeter Arten.

Hitzewellen bedrohen tropische Vogelwelt

Globale Auswirkungen von Hitzeextremen auf Vögel

Eine kürzlich veröffentlichte Studie hat erschreckende Zahlen über den Zustand tropischer Vogelpopulationen zutage gefördert. Seit der Mitte des letzten Jahrhunderts, genauer gesagt seit 1950, sind die Bestände in diesen Regionen aufgrund extremer Hitze drastisch geschrumpft. Die Ergebnisse einer Untersuchung, an der das renommierte Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung maßgeblich beteiligt war, zeigen einen Rückgang von 25 bis 38 Prozent bei den beobachteten Vogelpopulationen.

Methodologie der Vogelpopulationsanalyse

Um diese tiefgreifenden Veränderungen zu quantifizieren, haben die Wissenschaftler Langzeitdaten von 3.000 verschiedenen Vogelpopulationen ausgewertet. Der Untersuchungszeitraum erstreckte sich von 1950 bis 2020 und umfasste über 90.000 Einzelbeobachtungen. Durch den Einsatz hochentwickelter statistischer Modelle gelang es dem Forschungsteam, die spezifischen Effekte klimatischer Extreme von anderen potenziellen Einflussfaktoren zu isolieren. So konnten beispielsweise menschengemachte industrielle Einflüsse und durchschnittliche klimatische Bedingungen gesondert betrachtet werden.

Temperaturgrenzen und ihre Folgen

Die Analysen ergaben, dass nicht die allgemeine Erwärmung des Klimas, sondern vielmehr die Häufigkeit und Intensität extremer Hitzetage für den Rückgang der Vogelpopulationen entscheidend waren. Diese hitzebedingten Auswirkungen haben sich seit den 1980er Jahren, parallel zur Intensivierung des Klimawandels, deutlich verstärkt. Besonders betroffen sind die tropischen Zonen zwischen 21 Grad nördlicher und südlicher Breite, wo die Vogelbestände die höchsten Verluste zu verzeichnen hatten. In diesen Regionen leben fast die Hälfte aller Vogelarten weltweit, viele davon bereits an der oberen Grenze ihrer thermischen Toleranz. Auch Zugvögel bleiben von den Folgen extremer Hitze nicht verschont.

Bedrohungen für unberührte Ökosysteme

Die Studienergebnisse könnten eine Erklärung für den unerklärlichen Rückgang von Vogelpopulationen in bislang unberührten tropischen Regenwäldern liefern. Beispielsweise wurde in Panama und im Amazonasgebiet zwischen 1977 und 2022 ein Rückgang von über 50 Prozent bei den meisten Vogelarten festgestellt, obwohl diese Gebiete weitgehend ungestört blieben. Eine besonders starke und signifikante Beeinträchtigung durch Hitzeextreme zeigte sich bei den Passeriformes, der größten Vogelordnung, die über 50 Prozent aller Vogelarten weltweit ausmacht.

Handlungsbedarf: Emissionen reduzieren

Die Forscher betonen, dass der Klimawandel bereits eine ernsthafte Bedrohung für Vogelpopulationen in tropischen Regionen darstellt, auch ohne direkte menschliche Eingriffe wie Landnutzungsänderungen. Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Vogelbestände scheinen mit denen der Lebensraumzerstörung und -degradation vergleichbar zu sein. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, neben der Reduzierung des Lebensraumverlusts auch verstärkte Anstrengungen im Klimaschutz zu unternehmen und Strategien zu entwickeln, um das Überleben besonders hitzeempfindlicher tropischer Arten zu sichern. Die Wissenschaftler appellieren eindringlich: Die rasche Reduzierung von Emissionen ist das Kernproblem, das es zu lösen gilt.

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